Die sogenannte „Generation Y“, der auch unsere Stipendiat*INNen angehören, kennen Europa von Besuchen, Schüleraustauschprogrammen oder Facebook. Sie wissen, für welche Freiheiten und Werte sie eintreten; sie haben zum Teil bei der Fußball-EM 2012 in der Ukraine mit Fans aus ganz Europa gefeiert und lesen regierungskritische Medien. Die „Generation Y“ war es, die auch auf dem Maidan demonstriert haben und in Kairo während des „arabischen Frühlings“ auf die Strassen  ging. Sie haben neben ihrer Naivität und ihrem Willen zur Veränderung die Macht der digitalen sozialen Medien in die Proteste eingebracht.

Mithilfe von Twitter, Facebook und dem russischen Vkontakte ist ein Digitalmaidanentstanden, der zu einem noch größeren Ort der Mobilisierung, des Austauschs und der Organisation der Revolution geworden ist als der Euromaidan in Kiew oder die ägyptische Revolution auf dem Tharir-Platz  in Kairo. Da dieses Phänomen seine Schatten nun durch die Antikorruptionsbewegung von Putinkritiker Nawalny auch über Russland wirft, wo sich zunehmend Jugendliche an politischen Demonstrationen beteiligen, war dies ein passender Anlass um beim Copernicus Länderabend in Hamburg zu diskutieren.

Dabei betonten unsere Stipendiat*INNen Chancen als auch Gefahren durch Social Media. Zudem bezogen die vier „Stips“ Stellung zur aktuellen Entstehung einer neuen jungen Protestbewegung in Russland, als auch zum aktuellen Dekret des ukrainischen Präsidenten Poroschenko, welches u.a. die Sperrung des populären russischen Netzwerkes VKontakte veranlasste. Was dem aufmerksamen Zuschauer/Zuhörer an diesem Abend erstaunte, war die Tatsache, dass unsere „Stips“ angaben, sich mit Meinungsäußerungen eher nicht an die Öffentlichkeit der sozialen Netzwerke zu richten, sondern diese eher im Privaten, „unter vier Auge“, kund zu tun.

Moderiert wurde der Abend von Benjamin Holm (Referent der Stiftung DRJA) und Copernicus Vorstand Rüdiger Marx.