Copernicus
Als ich in Hamburg ankam, ertappte ich mich manchmal dabei, dass ich leicht das Gefühl hatte, als ob ich eine Figur aus der “Truman Show” wäre: So viele nette Menschen in einer sehr schönen Stadt zu einer lieblichen Jahreszeit waren für mich da. Ich startete wirklich fasziniert in meinen neuen Lebensabschnitt. Von den ersten E-Mails an fühlte ich immer die Begeisterung, die Nachrichten von Copernicus zu bekommen, da sie immer neue Abenteuer und schöne Aktivitäten für mich ankündigten. Es ist ein einzigartiger Verein, der auf vielfältige, wenn nicht gar allumfassende Weise hilft, den gemeinsamen Traum aller Stipendiaten zu verwirklichen: die persönliche Entwicklung mit Deutschland zu verbinden.
Und dafür bin ich den lieben Zarina und Nati unendlich dankbar, die immer gerne viele Aktivitäten für uns organisierten, sowie dem ganzen Team für die tollen Veranstaltungen, bei denen wir nicht nur Zeit genießen, sondern auch uns selbst entdecken und entfalten konnten.
Viele Bedingungen von Copernicus kann man zwar schon bei der Anmeldung kennenlernen, aber das Zusammenspiel aller Aspekte habe ich erst durch das Erleben selbst begriffen. In meinem Abschlussbericht freue ich mich, meine Erfahrungen zusammenzufassen und in die wichtigen Begriffe zu gruppieren.
Gastfamilie
Die Unterbringung in Gastfamilien ist zweifelsohne einer der wichtigsten Bestandteile des Programms. Sie hilft wesentlich, sich schneller und besser in der neuen Kultur zurechtzufinden. Ich hatte das große Glück, bei der Gastfamilie Hemmersmeier und Wiemers wohnen zu dürfen. Sie haben mich nicht nur während des ganzen Semesters betreut und unterstützt, sondern waren auch ein bedeutender Bestandteil meiner Integration in die deutsche Gesellschaft. Von den ersten Tagen an organisierten sie gemeinsame Treffen mit ihren Freunden, an denen ich immer gerne teilnahm und mich mit Deutschen verschiedener Generationen austauschen konnte. Sie gaben mir viele Tipps, welche Aktivitäten in der Stadt ich mit meinen Freunden besuchen oder in welche Stadt ich meine nächste Reise unternehmen könnte, um meine Freizeit abwechslungsreich und sinnvoll zu gestalten.
Durch meine Unterhaltung mit ihnen fühlte ich mich immer sicher, dass ich hier ein gemütliches Zuhause hatte. Unsere Beziehungen sind für mich fraglos eine unvergessliche Erfahrung, die mir geholfen hat, in einer neuen Umgebung stärker zu werden. Und natürlich bin ich sehr froh, solche Verbindungen zu haben und den Kontakt mit ihnen weiter aufrechtzuerhalten. Da sich die Gastfamilien nicht nur für ihre Stipendiaten, sondern auch für Copernicus als Ganzes interessieren, hatten wir alle eine nette Praxis, uns gegenseitig zu besuchen: Vielen Dank an die Gastfamilien Iversen, Ribbentrop und Niemann für die gemütlichen und freundschaftlichen Abende, die mit uns das Sommersemester geteilt haben!
Universität
Ein weiterer Aspekt, der durch Copernicus ermöglicht wird, ist das Studium. Es ist zwar nur ein Semester, aber es war eine reiche Erfahrung für mich. Angefangen damit, dass es meinen Horizont in Bezug auf die Vielfalt der Bildungssysteme erweitert hat, bis hin zu der Tatsache, dass es praktisch den Grundstein für neue Pläne für meine weitere Entwicklung gelegt hat. Da die Universität Hamburg ihren Studierenden eine große Vielfalt an Studienrichtungen anbietet, war ich anfangs begeistert, wie viele verschiedene Fächer ich in meinem Bereich Computer Science da studieren könnte. Am besten haben mir die Übungen gefallen, in denen wir etwas Praktisches und Modernes entwickeln konnten. Bemerkenswert und neu für mich war, dass wir in 3-4-Gruppen arbeiteten, was mir half, mit anderen Studenten auszutauschen. All dieses Wissen kann ich nun nutzen, um mich entweder in Europa weiterzubilden oder um bei der Fortsetzung meines Studiums an meiner Heimatuniversität umfassende Vergleiche anzustellen.
Praktikum
Diese Geschichte würde ich als einen dornigen Weg, nichtsdestoweniger eine erfolgreiche Erfahrung beschreiben. Als ich begann, nach einem Praktikumsplatz zu suchen, beeindruckte mich die schier unendliche Anzahl an verfügbaren Stellenangeboten. So wurde es zu meiner täglichen Arbeit, mich endlos zu bewerben, währenddessen verbesserte ich immer meinen Lebenslauf. Es war eine interessante und lehrreiche Erfahrung für mich, wobei ich fast 120 Bewerbungen gemacht habe, um schließlich eine Menge der besten Angebote für mich zu verdienen. Ich komme nicht umhin zu bemerken, wie hilfreich Achim Schweikard für mich dabei war. Er half mir, meine Bewerbungsunterlagen richtig zu gestalten, und empfahl mir einige Unternehmen, die er persönlich kannte. Obwohl etwa drei Viertel meiner Bewerbungen abgelehnt wurden, ließ ich mich nicht entmutigen, was schließlich zu einer letzten und angenehmen Aufforderung führte: Ich bekam ein paar Zusagen und musste mich nun für eine Firma entscheiden. Letztendlich beschloss ich, als Webentwickler für ein Versicherungsunternehmen zu arbeiten und dort interne Projekte zu entwickeln. Hier habe ich viel Praktisches gelernt, da ich nun mit verschiedenen Technologien und echten Herausforderungen arbeite. Ich freue mich jetzt, diese wertvollen praktischen Erfahrungen zu sammeln und sie in meiner zukünftigen Tätigkeit anwenden zu können.
Freizeit
Das Sommersemester war auch eine großartige Gelegenheit, sich aktiv und abwechslungsreich zu vergnügen. Seit April, als die Bäume auf den Straßen noch blühten, sah Hamburg perfekt und bunt aus. In der Stadt gibt es sehr viele attraktive Orte zu besichtigen, seien es die gemütlichen Parks, die zahlreichen Kanäle, das malerische Alte Land, das lebendige Stadtzentrum oder der Alstersee, der ein Gefühl der Ruhe schenkt. Es gab keine Frage, wie man seine Freizeit mit Freunden verbringen könnte, man musste sich nur entscheiden. Mein Lieblingsort ist der Alstersee, der so vielseitig ist: ob man dort Boote fahren, Sightseeing-Rundfahrt machen, Rad herumfahren oder einfach auf den Bänken mit dem Blick aufs Wasser entspannen will. Abends gibt es immer öffentliche Veranstaltungen, wie zum Beispiel Wasserlichtkonzerte oder Open-Air-Kino. Dank Copernicus besuchten wir mehrere Konzerte der klassischen Musik in der Elbphilharmonie und der Laeiszhalle, was zusammen mit verschiedenen Museen und Kunstausstellungen ein reichhaltiges Kulturprogramm ergab. Man könnte noch viel über die Schönheit Hamburgs erzählen, aber ich möchte jetzt auf mein liebstes Vergnügen in Europa eingehen.
Das ist ohne Zweifel das Reisen. Von Dänemark bis Italien, von den Niederlanden bis Estland habe ich während des Semesters insgesamt mehr als 25 Städte in 5 Ländern bereist. Deutschland präsentiert ein reichhaltiges Angebot für Reiseliebhaber. Die nahe gelegenen kleinen Städte locken mit ihrer einzigartigen historischen Schönheit. Die deutschen Meere bieten malerische Ausblicke auf die Natur. Ich möchte mich da zum Beispiel an eine unvergessliche Reise nach Helgoland erinnern, die vom lieben Norbert organisiert wurde. Oder an unser Wochenendseminar, das von Copernicus in Büsum mit einem dreitägigen Jugendherbergsaufenthalt durchgeführt wurde. Und für alle anderen Reisen bin ich den Copernicanern sehr dankbar, weil ich mit ihnen einen neuen Freundeskreis aufgebaut habe, mit dem wir auf einer Wellenlänge waren, um neue Orte zu entdecken.
Dankeschön
Am Ende fühle ich mich nicht mehr wie eine Figur aus der Truman Show, weil ich voll und ganz glaube und erkenne, wie sehr sie das alles nur aus reinem Herzen heraus tun.
Zum Schluss möchte ich mich bei meinen lieben Freunden Arsenii, Nodira, Grischa, Arina und Youssef herzlich bedanken, mit jedem einzelnen habe ich viele tolle Geschichten in Erinnerung. Sowie noch einmal bei den aktivsten Zarina, Nati und den Sponsoren, deren Beitrag zu unserem Semester nicht überschätzt werden kann. Mein Semester mit Copernicus ist zu Ende und ich bin vorbehaltlos glücklich, diese 6 Monate zusammen verbracht zu haben und meine Errungenschaften teilen zu können. Ich werde mich immer von ganzem Herzen freuen, mit meinen Lieben in Kontakt zu bleiben und gemeinsam weiter zu wachsen.