In den ersten Tagen nach meiner Ankunft wurde ich gesagt, man muss hier jeden Moment genießen und so viel wie möglich unternehmen, denn die Zeit geht so schnell vorbei. Ich habe dem Rat gefolgt, habe aber nicht geglaubt, dass mein Aufenthalt wie im Fluge wird.

Ich würde nicht lügen, wenn ich sage, dass der Aufenthalt in Hamburg mein Leben, meine Ansichten, meine Gewohnheiten, mich verändert hat. Frisch angekommen hatte ich nur eine allgemeine Vorstellung über die deutsche Kultur und einheimische Lebensweise, war aufgeregt und konnte mir gar nicht vorstellen, dass ich hier so viel Schönes erleben werde. Jetzt kehre ich nach Hause mit riesengroßem Gepäck zurück, das mit guten Gefühlen, zahlreichen Erfahrungen und unzähligen Schuhen gefüllt ist.

Der große Bestandteil meines Stipendiums war Studium. Ich habe für mich neue Fächer entdeckt, denen ich mich mit großer Leidenschaft gewidmet habe. Ich habe einen wesentlichen Einblick in das deutsche Studiensystem bekommen und habe festgestellt, wie groß die Unterschiede in der Ausbildung zwischen Belarus und Deutschland sind. Es steht außer Frage: die besten Aspekte der deutschen Ausbildung nehme ich mit. Vor allem das Wissen, dass Bibliothek ein wunderschöner Platz fürs Lernen ist. Stabi und ich sind untrennbar geworden.

Durch Praktikum, den zweiten Bestandteil des Stipendiums, wurden meine ersten Berufserfahrungen bekommen. Ich bin froh, als 21-jährige habe ich schon nachvollzogen, dass die Arbeit, Beziehungen mit den Mitarbeitern und das Interesse an der Arbeit von der ausschlaggebenden Bedeutung im Leben des Menschen sind.

Dazu bestand  mein Zeitvertrieb in Hamburg nicht nur aus Studium und Arbeit, sondern auch aus vielen angenehmen Ablenkungen, Erlebnissen und Besichtigungen. Einige davon sind Museumsbesuche, Miniaturwunderland und Dungeon, Laeiszhalle, Zoo und Aquarium, die Fahrt zum Meer mit meiner Gastfamilie, Paddeln mit Helge und anderen Stipendiaten, Kennenlernen des Nachtleben von Hamburg, Ausflug mit Copernicus nach Hannover, mein erstes Geburtstagsfeiern im Ausland, Sehenswürdigkeitenbesichtigung und einfach Bummeln. Nur das geschrieben, habe ich gesehen, wie viel Ich in diesem Zeitraum besucht habe. Diese 6 Monate waren bunt, aktiv und einfach anders als die Monate vorher.

Aber ohne zwei Personen hätte mein Stipendium ganz anders ausgesehen. Meine Gasteltern sind für mich eine echte Familie geworden und die Erinnerungen an die mit ihnen verbrachte Zeit werden für immer in meinem Herzen bleiben. Das ist goldwert, wenn man von Menschen umgeben ist, die immer engagiert, motiviert, aktiv, liebevoll und lebenslustig sind. Hier habe ich verstanden, dass man in jedem Alter mit Vergnügen durchs Leben gehen kann. Vielen Dank an Klaus und Edda, dass wir so viel Schönes miterlebt haben. Sie sind für mich ein Beispiel. Ich möchte mich herzlich bei Copernicus, beim lieben Vorstand bedanken. Dank Ihren Mühen gehen die Träume in Erfüllung.