An Copernicus e.V. Hamburg mit belarussischen Grüße
„Dein Traum vom Auslandssemester wird wahr…“ Fast ein Jahr her habe ich diese E-Mail von dir, mein lieber Copernicus, bekommen. Jetzt ist nur noch eine Woche von meinem Hamburg-Aufenthalt geblieben. Im Laufe der Zeit habe ich mich mehrmals auf dem Gedanken gefangen, als ob das alles nicht mit mir passiert. Ein Paar Kniffe helfen immer.
Der Herbst war dieses Jahr sehr pünktlich. Meine Tasse Kakao und ich finden die fallenden Blätter und diesen Nieselregen ganz passend und sogar inspirierend, um alles auf den Punkt zu bringen.
Jede Veränderung bringt eine Menge Angst mit sich, weil dann die gewöhnliche und ruhige Art des Lebens geht. Bewusste Veränderungen bedeuten aber immer Wachstum (da ich Wirtschaft studiere, macht mich das Wort „Wachstum“ besonders froh). Es ist immer sehr schwierig zu äußern, was ganz nah am Herzen liegt, damit es auch so aufrichtig klingt.
Lieber Copernicus, liebe FRoSTA, ganz herzlichen Dank für mein persönliches Wachstum. Das ist unschätzbar.
Mein Praktikum habe ich an der Gruner+Jahr GmbH gemacht. Das war meine erste Erfahrung vollzeitiger Arbeit an einem riesen Unternehmen. Von netten Kollegen und interessanten Konferenzen bis zu Umlaufgesprächen und eigenem Restaurant für Mitarbeiter – ich bin sicher, bei der Suche des Praktikumsplatzes habe ich richtige Entscheidung getroffen.
Ich wollte das Praktikum im BWL-Bereich machen, um die erworbenen beim Studium Kenntnisse einsetzen zu können. Eines Tages ist mir wirklich eingefallen, dass das was jetzt man in einem Team Stand Up bespricht, weiß ich von meinen Vorlesungen an der Uni Hamburg. Das Studium selbst war genau so, wie ich mich die Studienzeit noch an der Schule vorgestellt habe. Selbstgemachtes Stundenplan, Get Together im Pony Bar, Uni-Kino, coole Bibliothek (mit dem Automat für Bücherabgabe bin ich bis jetzt noch fasziniert), natürlich meine liebe Mensa und spannende Fächer.
Ich hatte immer Angst, die Vorträge vor dem Publikum zu machen. Echtes Nervenspiel. Nach dem letzten Länderabend habe ich aber festgestellt, dass es mir wirklich Spaß gemacht hat, meine Geschichte zu erzählen. Und keine Kniezitterung. Unglaublich, aber wahr!
In Hamburg selbst bin ich komplett verliebt (ohne ständige Verkehrsstörungen und mit mehreren sonnigen Tagen wäre es schon nicht Hamburg). Egal, ob moderner Hafen oder ehrenwerte Altstadt, Treppenviertel oder Schanze – mag ich diese Vielfalt.
Meine liebe Krupunders, Nastja und Dascha, nach einem halben Jahr sind etwa 20 Städte in 6 verschiedenen Länder hinter uns (glaubt mir, ich habe die alle gezählt). Diese Momente sind für immer in meinem Herzen – unser erstes Videodrehen, Länderabende, unendliche kluge und witzige Gespräche, Zemfiras Lieder an der Adriatischen Küste und „Katjuscha“ auf dem Weg zum Reichstag (ich werde mein Repertoire erweitern, versprochen). Ich musste sogar einen externen Speicher kaufen, um alle Erinnerungen zu behalten. Dank euch habe ich endlich begriffen, dass alle Missverständnisse lösbar sind (Kommunikation und Geduld wirken Wunder). Ihr seid MEGAgeil, Mädels.
Liebe Familie Ahlers, danke für die schöne Zeit bei Ihnen. Sie sind ein Vorbild für mich. Unsere Abendessen und das Konzert in der Elbphilarmonie, die Möglichkeit in einem so schönen Stadtteil zu wohnen und die Freunde bei mir zu hosten – das und vieles mehr werde ich noch lange in meinem Gedächtnis behalten.
Liebe Karin und Martin, danke für eure Gastfreundlichkeit. Ihr seid ein tolles Beispiel wie leicht kann man mit so vielen Menschen aus den verschiedenen Ländern kommunizieren. Danke für mein persönliches Verkehrsmittel. Jetzt habe ich eine Superkraft mehr, nämlich bei allem Wetter in jeder Kleidung Rad fahren (und sogar die Verkehrsregeln beachten).
Rüdiger, Zarina, Lili, Alex, Anita, Faina, Viki, Karina – danke für eure Unterstützung in absolut allen Situationen, weise Ratschläge und einfach tolle Zeit zusammen (in Hamburg, in Hannover, am Ostsee oder in Berlin – mit euch ist es immer doppelt cool).
Jetzt get`s weiter. Es kommt aber bestimmt noch den Tag, wenn ich wiederum euch „Moin!“ sage.
Ihre Anna sagt: „Tschüß, bis zum nächsten Mal!“