Wenn ich meinen Aufenthalt in Deutschland mit einem Wort beschreiben sollte, würde ich ein riesiges „DANKE“ schreiben. FRoSTA AG, Copernicus, liebe Frau Rüdiger, die abends meine Gastmutter war, haben einen großen Beitrag dazu geleistet, dass mein Leben verändert wurde. Dank ihnen bin ich in den letzten 5 Monate viel weiser, selbstständiger und stärker geworden. Aber ich versuche, eins nach dem Anderen auszuführen.
Erstens, Studium. Obwohl ich keinen Unterricht in Präsenz hatte, kann ich ganz sicher sagen, dass es keinen negativen Einfluss auf Lernprozess ausgeübt hat. Unser Studium lief auf verschiedenen Online-Plattformen von der Uni Hamburg, die sehr flexibel sind und den Besonderheiten der Kurse einfach angepasst werden können. Wenn etwas nicht funktionierte oder nicht klar war, waren alle Professoren bereit, uns zu unterstützen und einen Rat zu geben. Es gab viele Möglichkeiten, sich mithilfe von sozialen Netzwerken mit anderen Studenten zu vernetzen und sich zusammen für Prüfungen vorzubereiten. Ehrlich gesagt, muss ich auch sagen, dass ich teilweise vom Online-Studium profitiert habe. Dadurch, dass alle Vorlesungen und Übungen aufgezeichnet wurden, hatte ich eine Möglichkeit, sie zwei- oder sogar dreimal zu hören und, deswegen, viel besser zu verstehen. Außerdem hat mein Studium hier mir ermöglicht neue Wirtschaftsbereiche kennenzulernen, und die Kurse zu besuchen, deren Inhalt sich wesentlich davon unterscheidet, was ich in Russland studierte.
Zweitens, Praktikum. Bewerbungsprozess war viel anstrengender, als ich erwartet habe. Aber die wichtigste Konsequenz, die ich danach gezogen habe, besteht darin, dass ich an mich glauben muss! Dann werden alle Türe für mich geöffnet. Alles ist möglich, wenn man wirklich Motivation und Interesse an etwas hat. Ich habe mehr als 100 Bewerbungen geschickt, und zumindest auf 50 von ihnen keine Antwort bekommen. Als ich fast aufgegeben habe, wurde ich zu 5 Vorstellungsgesprächen eingeladen. Letztendlich habe ich eine Position von Trainee in der Digitalagentur bekommen, und war sehr glücklich. Ich wollte etwas probieren, womit ich früher nichts zu tun hatte, und meine neue Position hat diesem Kriterium entsprochen. Der Bereich von Digital Marketing war neu für mich. Alle Systeme, Verbindungen zwischen IT-Abteilungen – alles sollte ich von Anfang an lernen, was mir viel Spaß gemacht hat und eine neue Richtung meines beruflichen Werdegangs bestimmt hat. Und, natürlich, ich bedanke mir bei meinen Kollegen dafür, dass sie immer hilfsbereit und geduldig mit mir waren. Ohne sie hätte ich nie diesen Schritt in Ungewissheit machen.
Drittens, Reisen. Ich glaube, dass ich ein bisschen glücklicher als Stipendiaten des vorherigen Semesters bin, weil ich nach Deutschland gekommen bin, wenn es möglich war, innerhalb des Landes relativ frei zu reisen. Deutschland ist so unterschiedlich, dass es mir manchmal scheint, dass Bundesländer unabhängige Staaten sind. Naturschönheit vom deutschen Nord, Buntheit von Berlin, Wärme und Gastfreundschaft von Bavaria… Und diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Deutschland ist so ein eigenartiges, so besonderes Land, dass man immer neue Reiseziele auswählen kann. Und ich freue mich sehr darüber, dass ich einen Teil von diesen Zielen erreicht habe.
Zum Schluss, Erweiterung von Horizonten. „In einem anderen Land zu wohnen, eine neue Kultur kennenzulernen“ – klingt spannend, stimmt? Aber viele Menschen vergessen, dass es nicht so einfach ist, wie es zuerst scheint. Kurz nach meiner Ankunft in Deutschland habe ich verstanden, dass die Gewohnheiten, Traditionen und Regeln der Menschen hier sich wesentlich von den russischen unterscheiden. Und wenn man diese Unterschiede nicht so gut kennt und versteht, kann es einem schwierig sein, sich in die Gesellschaft zu integrieren und neue Freunde zu finden. Aber Prozess von diesem Kennenlernen mit neuer Kultur habe ich faszinierend gefunden. In den letzten fünf Monaten habe ich viele erstaunliche Leute kennengelernt, die meine Freunde geworden sind, trotz der Tatsache, dass wir verschieden Kulturen angehören und verschiedene Hintergründe haben. Das hat meine Lebenseinstellung und Wahrnehmung der Welt verändert – jetzt bin ich viel offener, toleranter und flexibler. Ich bin der Mensch geworden, der in der globalisierten Welt sich wohl fühlt und nach neuen Erfahrungen immer sucht.
Dafür will ich Copernicus e.V. und FRoSTA AG danken. Ohne euch würde mein Auslandssemester in Deutschland nur ein unerreichbarer Wunsch bleiben.