Copernicus
Das Copernicus-Stipendium ist etwas mehr als einfach die Unterkunft in Deutschland und Studium an der Universität. Damit entwickelt man sich kulturell und persönlich, lernt neue Menschen kennen, vollzieht nach, wie die Deutschen ticken. Das ist eine Möglichkeit, hautnah den eigenen Horizont zu erweitern und den Weg im Leben zu bestimmen. Es ist keine Anforderung, sondern eine unvermeidbare Erfahrung in einer bequemen Atmosphäre mit aktiven Menschen in der Umgebung. Während des Stipendiums wird viel gesprochen, gewitzelt, gelacht und gereist. Eines ist sicher: Das, was man hier erfährt und lernt, bleibt lange über das Ende des Stipendiums hinaus erhalten.
Uni Hamburg
Das Studium an der Uni Hamburg ist ganz anders als mein Studium in Russland. Das erste, was auffällt, ist das Engagement von Lehrern und Gruppenarbeit. Die Beziehung zwischen Lehrern und Studenten ist hier anders, eher wie die Beziehung zwischen Kollegen, die gemeinsam in Gruppen lernen, wie sie die Arbeit in Zukunft erfüllen können. Deshalb ist der Unterricht sehr angenehm. Bei Gruppenarbeiten bespricht man immer den Unterrichtsstoff, was den Lernprozess deutlich erleichtert. Zudem gibt es bei jedem Kurs technische Mittel wie Foren, über die man Fragen an den Lehrer stellen oder mit Kommilitonen Aspekte eines Themas diskutieren kann.
Für Auslandsstudenten gibt es viele Fächer als Lernangebot, aber hier ist es wichtig, nicht zu übertreiben und so viele Fächer zu wählen, damit man alles ordentlich studieren kann, denn das Studium ist ohne Frage ein wichtiger, aber nur Teil des Programms. Es wurde mir nur nah zum Ende klar, dass ich ein bisschen zum Lernen gewählt habe. Studieren 8 Fächer ist mehr als Herausforderung und endlich musste ich mich vor allem auf die Fächer fokussieren, die mir am liebsten gefallen, und andere so lassen, wie es geht. Diese Strategie hat sich rechtfertigt und ich habe alles erfolgreich absolviert und gute Noten erreicht.
Zum Glück mit den meisten Fächern zu Beginn der Praktikumszeit war ich schon fertig und es wäre nicht so belastend, sich auf die Prüfungen vorzubereiten und mein Praktikum auszuüben. Im Worst Case, hätte ich überhaupt keine Zeit für die Hausaufgabe.
Ich würde zukünftigen Stipendiaten und meinem früheren Selbst empfehlen, weniger Fächer zu belegen, aber dafür intensiver und fleißiger zu studieren, weil das Studium ist nochmal zwar ein wichtiger, aber nur ein Teil.
Hamburg
Ohne diesen Teil hätte ich das Studium nicht geschafft, weil es sehr anstrengend war. Aber die Aktivitäten außerhalb davon haben mir sehr geholfen. Fast jede Woche hatten wir verschiedene Veranstaltungen mit anderen Stipendiaten und Aktiven: Wir haben zusammen gekocht, sind gegenseitig zu Gast gewesen und haben verschiedene Orte besucht.
Die schönsten Erinnerungen habe ich an die Kamerata-Konzerte, bei denen man sich nach einem anstrengenden Tag mit klassischer Musik erholen konnte. Ebenso an die Hafenrundfahrt, bei der wir eine Führung durch den Hamburger Hafen gemacht haben, und an Spaziergänge in verschiedenen Bezirken von Hamburg, wie dem Treppenviertel und den Landungsbrücken.
Gastfamilie
Dieser Aspekt des Programms lässt einen wirklich in die deutsche Kultur integrieren. Wie kann man anders verstehen, wie die Deutschen ticken? In der Gastfamilie lernt man, wie es mit Deutschen umzugehen ist. Durch die Kommunikation lernte ich nicht nur die Sprache, sondern verbesserte auch das Verständnis der Sprache und die deutsche Denkweise. Mit gemeinsamen Aktivitäten tauscht man die Kultur.
Achim war mein erster Gastvater und ich habe fast zwei Monate bei ihm gewohnt. Er ist ein sehr hilfsbereiter und freundlicher Mensch, der mir bei der Suche nach einem Praktikumsplatz geholfen hat und während meines Aufenthalts in Lübeck immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Wir haben viel gemeinsam unternommen, wie zum Beispiel das Erkunden von Lübeck, Fahrradfahren am Wochenende, ein Picknick an der Ostsee, das Anschauen von Filmen, Besuche von Konzerten in der Musikhochschule Lübeck und dem Hansemuseum. Durch Achim habe ich die Stadt und Umgebung kennengelernt und ich bin dankbar dafür, dass er all das für mich und andere möglich gemacht hat.
Norbert war nicht nur mein Gastvater, sondern auch ein guter Freund während meines Aufenthalts in Deutschland. Ich habe fast vier Monate bei ihm gewohnt und seine Gastfreundschaft sehr geschätzt. Norbert ist eine sehr aktive, lustige und großzügige Person, und es hat viel Spaß gemacht, Zeit mit ihm zu verbringen. Wir haben oft zusammen gekocht und uns über verschiedene Themen ausgetauscht. Eines meiner unvergesslichen Erlebnisse mit Norbert war ein Ausflug zum Nord-Ostsee-Kanal, bei dem wir die Schleusen und das beeindruckende Schiffsverkehr beobachten konnten. Zusammen haben wir auch die Ferienzeit im Neujahr verbracht und viele schöne Erinnerungen gesammelt. Norbert hat mir geholfen, die deutsche Kultur besser zu verstehen und hat mir viele wertvolle Tipps und Ratschläge gegeben. Ich bin dankbar, dass ich die Gelegenheit hatte, ihn kennenzulernen und von ihm zu lernen.
Oft war ich zu Gast bei Zarina Schloh und Alex Schloh, wo ich oft für Übernachten. Wir haben viel zusammengesungen, mit Alex hat mir Tischtennis beigebracht, indem wir viel Tischtennis gespielt haben. Da haben wir auch viele Witze einander erzählt und auch zusmmengekocht.
Insgesamt habe ich jetzt in Hamburg eine große Familie und diese mit Copernicus zusammen verbrachten Momente werde ich nie vergessen.
Praktikum
Achim war eine große Hilfe für mich bei der Suche nach einem Praktikumsplatz. Dank seiner Unterstützung konnte ich schließlich als Softwareentwickler angestellt werden und meine Fähigkeiten, die ich an meiner Heimatuni und hier erworben hatte, anwenden. Während des Praktikums hatte ich außerdem die Möglichkeit, viel Neues zu lernen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Ich denke, dass das Erweitern meines Wissens und die Gewinnung von Erfahrungen das Wichtigste während meines Praktikums war.