Wenn ich an Copernicus und diese 6 Monate denke, habe ich im Kopf nur ein Wort: Danke.
Danke #1. Unterstützung
Als ich den Stipendienvertrag unterschreiben sollte, freute ich mich darauf, das ganze Team endlich sehen zu können. Wer hätte es gedacht, dass unser Treffen erst ein Jahr später stattfindet. Ich werde Sie, liebe Leser*innen nicht mit langen Worten darüber langweilen, wie die Pandemie kam und wie wir die Grenzschließungen und Flugstornierungen mit angehaltenem Atem beobachteten. Ich sage nur, dass Copernicus uns in der Zeit ständig unterstützte und 24/7 erreichbar und hilfsbereit war. Ich bin für dieses Gefühl der Sicherheit sehr dankbar und froh, dass ich Stipendiatin genau dieses Vereins geworden bin, der sich um seine Student*innen kümmert und sie nie im Stich lässt.
Danke #2. Gastfamilie
Am 2.Oktober 2020 wurde ich zu Gasttochter von Rüdiger, und er – zu meinem „Reiseführer“ in die Welt von europäischen und deutschen Werten, Menschen, Regeln und Geschichte. Dieses Semester hat mein Wissen über Deutschland unglaublich bereichert und vertieft. Selbst in der Pandemie hat unsere kleine Familie geschafft zu verreisen: An all diese wunderschöne Städte werde ich noch lange Zeit zurückdenken. Nach Tausenden von Gesprächen zu verschiedensten Themen kann ich endlich sagen, dass meine Sprachbarriere nun endgültig in der Vergangenheit liegt. Rüdiger ist aber auch dem russischen Einfluss nicht entgangen: Er ist jetzt ein glücklicher Besitzer einer Sammlung von russischen Märchen und Erzählungen sowie Erinnerungen an Borschtsch. Es freut mich, dass Copernicus an dem Konzept der Gastfamilien festhält. Solche familiären Beziehungen helfen den Stips, ein „fremdes“ Land als Freund zu sehen, was viel bedeutet, wenn man von seiner Familie getrennt ist. Unsere gemeinsamen deutschen Spielabende bleiben für immer in meinem russischen Herzen.
Danke #3. Studium
An der Universität Hamburg habe ich Englisch studiert und mein Schwerpunkt war Englische Literatur. Genau diese Richtung hat mir in meinem Studium in Russland gefehlt: Da beschäftigen wir uns eher mit technischen Texten, die ich nicht als mein Steckenpferd beschreiben könnte. Außerdem war mir wichtig, dass dieses Fach von Muttersprachlern unterrichtet wird. In Russland sind englischsprachige Menschen nur selten zu Gast. Interessant war auch die Möglichkeit, die europäische und die russische Herangehensweise an die Hochschulbildung zu vergleichen. Ich bin mir sicher, dass ich einige Methoden in meinem zukünftigen Studium einsetzen werde.
Danke #4. Praktikum
Genau das war für mich das Wichtigste in der ganzen Geschichte, weil es „Mission impossible“ ist, ein Praktikumsplatz an irgendeiner wirklich guten Sprachdienstagentur in Russland zu bekommen. Ich bin unglaublich glücklich, dass ich zwei Monate bei einer der besten Übersetzungsagenturen nicht nur in Hamburg, sondern wahrscheinlich auch in Deutschland verbracht habe. Wordinc und sein Team sind ein Teil von mir geworden, es war wirklich ein Genuss, mit solchen erstklassigen Experten zusammenzuarbeiten. Sie haben mir die ganze „Küche“ der Branche gezeigt und einfach jeden Arbeitsschritt erklärt. Da habe ich meine Sprachkenntnisse sowie berufliche Kompetenzen wesentlich vertieft und weiß jetzt genau, in welche Richtung ich weiter gehen soll und welche Skills noch zu erwerben sind. Ich werde wordinc definitiv vermissen und bin sehr dankbar für die einzigartige Erfahrung, die ich da gesammelt habe.
Danke #5. Neue Freunde
Natürlich sind wir – 6 Stipendiat*innen – nun Freunde. Als Kind, das in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist, hätte ich nie gedacht, dass ich in einigen Jahren gute Bekannten in Kasachstan, Belarus und vor allem in Deutschland haben werde. Ich bin froh, die Möglichkeit bekommen zu haben, solch strebsame und begabte Leute kennenlernen zu können. Es ist wirklich der größte Schatz des Lebens.
Beste Grüße
Arina
Danke an Copernicus und die Edmund Siemers-Stiftung!