Copernicus

„Copernicus ist eine Organisation, die ein Stipendium für ein sechsmonatiges Studium in Hamburg vergibt“ – das dachte ich, bevor ich in Hamburg ankam. Jetzt schreibe ich meine letzte Arbeit für Copernicus als Stipendiat und mir wird klar, dass Copernicus viel mehr bedeutet, als ich dachte.

In erster Stelle geht es bei Copernicus um Menschen. Sie helfen einem bei allem, kümmern sich, unterstützen einen und lassen keine Langeweile aufkommen. Ihre Unterstützung ist nicht nur ein Stipendium, sondern eine vielseitige Hilfe für alle sechs Monate, die nicht formell, sondern aus reinem Herzen gegeben wird.

Wie Copernicus wirklich ist, kann man nicht auf einer Website oder in einer Broschüre beschreiben, man kann es nur verstehen, wenn man es selbst erlebt hat.

Die erste Zeit

Mein Semester begann nicht perfekt. Die Beschaffung des Visums verzögerte sich für mich, sodass ich erst Mitte Oktober in Hamburg ankam und einen halben Monat meines Stipendiums verpasste. In der zweiten Oktoberhälfte musste ich in aller Eile den verpassten Unterricht nachholen, mich an das neue Bildungssystem gewöhnen und mich auf das neue Land einstellen. Leider war es nicht sofort möglich, in Hamburg eine Unterkunft für mich zu finden, und ich wohnte zum ersten Mal in Lübeck.

Die Gastfamilie

Nichtsdestotrotz war das Leben in Lübeck eine der schönsten und unvergesslichsten Erfahrungen für mich. Ich wohnte bei meinem Gastvater Achim Schweikard, er ist ein sehr netter und hilfsbereiter Mensch, für dessen Unterstützung ich sehr dankbar bin und mit dem ich weiterhin in Kontakt bleibe.

Der nächste Schritt war der Aufenthalt bei der Familie Baus, dank derer ich die 3 bedeutungsvollsten Monate meines Semesters in Hamburg bei einer deutschen Familie verbringen konnte. Obwohl unsere gemeinsame Geschichte nur 3 Monate dauerte, erlebten wir viel und ich lernte vieles. Matthias und Christiane Baus führten mich mit Begeisterung in die deutsche Kultur, Geschichte und Sprache ein und waren selbst an meinen Geschichten über Usbekistan und Russland interessiert.

In der zweiten Hälfte meines Semesters musste ich erneut die Unterkunft wechseln und hatte diesmal das Glück, bei der Familie von Alex und Zarina Schloh zu wohnen. Es war eine ganz besondere Erfahrung, und die Zeit, die wir zusammen verbrachten, ist mir noch in guter Erinnerung. Es war mehr als eine Gastfamilie, denn wir verbrachten viel Zeit miteinander, gingen zu Copernicus-Veranstaltungen, besuchten Konzerte, spazierten an den Wochenenden durch Hamburg, spielten abends Brettspiele oder schauten Filme bei Pizza und Tee. Ich danke ihnen für die Atmosphäre, die sie mir in meinen letzten 2 Monaten des Semesters boten.

Die Universität

Das Studium an einer deutschen Universität war zwar nicht schwierig, aber ungewohnt und erforderte Anpassung. Ein Student aus Usbekistan und Russland ist daran gewöhnt, das Studium ein wenig anders zu sehen. Das deutsche Studiensystem an den Universitäten ist sehr flexibel, und dieser Vorteil ermöglichte es mir, vielseitiges Studienmaterial zu lernen.

Universität Hamburg bietet so viele interessante Fächer in der Informatik an, dass ich am liebsten alle Fächer nehmen und alle lernen würde. Leider ist das physisch unmöglich, und man möchte während des Semesters nicht nur studieren, sondern auch das Leben in Deutschland genießen, sich mit Freunden treffen und mit Kopernikanten ausgehen.

Hamburg

Mein Auslandssemester fand im Wintersemester 2022/23 statt. Aufgrund des kalten Wetters und wenig Freizeit wegen meines spannenden Studiums kam ich nicht dazu, viel von Deutschland zu sehen und zu reisen, aber ich hatte trotzdem das Glück, Hamburg zu erleben und die größten Feiertage in Europa zu verbringen – Weihnachten und Silvester. Hamburg sah zu dieser Zeit wie ein Märchen aus. Eine solche Schönheit ist für jeden sehenswert, und Hamburg ist eine der besten Möglichkeiten für einen Weihnachtsferien. Außer an den Feiertagen ist Hamburg auch eine sehr interessante Stadt mit vielen historischen Orten, alten Straßen und einer schönen Aussicht auf die Stadt an der Elbe.

Das Praktikum

Ein Praktikum zu machen ist nicht schwer, das Schwierigste ist, einen Praktikumsplatz zu finden. Die Arbeitsmarktsituation in Hamburg ist typisch für jede Metropole, wo alles sehr schnell und hart konkurrierend ist, mit hunderten von offenen Arbeitsstellen jeden Tag und tausenden von Bewerbern. Achim Schweikard, mein erster Gastvater, half mir, einen Praktikumsplatz zu finden, wofür ich ihm bis heute sehr dankbar bin. In der Firma seines Bekanntes wurde die Stelle in meinem Fachgebiet frei, und es gelang mir, ein Praktikum als Softwareentwickler zu bekommen, was für meine spätere Karriere im IT-Bereich sehr wichtig ist.

Die Veranstaltungen

Copernicus kümmert sich jedoch nicht nur um die Unterstützung seiner Stipendiaten während des Semesters, sondern auch um die Organisation von Kultur- und Bildungsveranstaltungen. Sogar das Zusammentreffen schwieriger Umstände hält uns nicht auf, und die ersten Veranstaltungen konnten online durchgeführt werden. Während des Semesters gab es viele kulturelle Programme wie klassische Konzerte, Museumsbesuche, Besichtigungen und Länderabend. In der zweiten Hälfte des Semesters gab es ein dreitägiges Wochenendseminar, bei dem wir uns alle nicht nur informieren, sondern auch austauschen konnten.

(K)ein Ende

Mein Auslandssemester ist zu Ende, und damit auch das letzte Kapitel des Сoperniсus-Stipendiates. All die erlebten Emotionen bleiben für immer im Gedächtnis, und die Fotos, die wir gemeinsam machten, werden eine Erinnerung an sie sein. Copernicus stärkte mich für meine weitere Entwicklung, mein Lernen und meine Karriere, und ich freue mich darauf, mit ihnen in Kontakt zu bleiben.