Wochenendeseminar Wintersemester 2024/25: „Multidimensionale Perspektive der Klimafreundlichkeit“
Jedes Semester freuen wir uns auf das Wochenendeseminar – ein Herzstück unseres Programms, das stets mit großer Vorfreude und intensiver Vorbereitung einhergeht. Auch wenn es gefühlt immer schwieriger wird, neue Themen und Orte zu finden, ist es uns auch im Wintersemester 2024/25 gelungen: Das Seminar fand vom 21. bis 23. März in einer charmanten Jugendherberge in Bad Segeberg statt – einem malerischen Ort am Großen Segeberger See, der mit seiner Frühlingslandschaft und stillen Atmosphäre beste Bedingungen für konzentrierte Diskussionen bot.
Im Mittelpunkt stand diesmal die „Multidimensionale Perspektive der Klimafreundlichkeit“. In Vorträgen, Arbeitsgruppen und Diskussionen beleuchteten wir ökologische, wirtschaftliche, soziale und politische Aspekte im internationalen Vergleich – mit besonderem Fokus auf Deutschland, Kasachstan, Russland und Georgien, den Herkunftsländern unserer Stipendiatinnen.
Länderspezifische Beiträge
Yana Filatova eröffnete mit einem Vortrag über Klimainitiativen in Kasachstan, einem rohstoffreichen Land im Wandel. Projekte wie „CarbonIQ“, das sich mit CO₂-Speicherung in Böden befasst, zeigen das wachsende Umweltbewusstsein. Auch strukturelle Reformen wie die Einführung eines Emissionshandelssystems nach EU-Vorbild sowie Umweltsteuern und CO₂-Speicherung sind Teil der ambitionierten Klimastrategie Kasachstans mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2060.
Lizi Tsartsidze präsentierte den EU Green Deal im Kontext Georgiens. Das Land erhält finanzielle Unterstützung zur Umsetzung von Reformen in Bereichen wie erneuerbare Energien, Abfallwirtschaft und Mobilität. Unternehmen, die Nachhaltigkeitsstandards schnell adaptieren, profitieren vom EU-Marktzugang. Dennoch gibt es Herausforderungen wie Luftverschmutzung, Abholzung und mangelndes Abfallmanagement. Positiv hervorzuheben sind Initiativen wie umweltfreundliche Busse und neue Fahrradwege in Tiflis.
Anastasiia Konovalova stellte Russlands Klimastrategie vor, die bis 2060 Klimaneutralität anstrebt. Trotz begrenzter Nutzung erneuerbarer Energien zeigen Unternehmen wie En+ Group (Wasserkraft), Rosatom (Windenergie), Rosneft und Uralchem (Aufforstung) erste Fortschritte. Natürliche Ressourcen wie Wälder werden zunehmend in CO₂-Reduktionsstrategien eingebunden. Auch Biomasseprojekte wie bei der Arkhangelsk Pulp and Paper Mill tragen zur Emissionsminderung bei.
Erfahrungen vor Ort
Neben den fachlichen Inhalten kam auch die Freizeit nicht zu kurz: Spaziergänge rund um den See, frische Luft, leckere Pizzas und ein klassisches deutsches Frühstück sorgten für Ausgleich. Besonders eindrucksvoll war der Besuch eines lokalen Markts mit regionalen, nachhaltig produzierten Lebensmitteln – ein Kontrast zu vielen Herkunftsländern unserer Teilnehmenden. Die Umgebung selbst, geprägt von Ruhe und Naturverbundenheit, machte das Thema Klimafreundlichkeit unmittelbar erlebbar.
Danke!
Ein herzliches Dankeschön gilt unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten, den engagierten Aktiven, großzügigen Förderern und liebevollen Gastfamilien. Ihr Einsatz, Ihre Offenheit und Ihre Unterstützung machen unser Programm lebendig und wirkungsvoll. Sie sind der Grund, warum unser Verein stetig wächst und so erfolgreich bleibt.
Sofya Vorobyeva